Dies ist das "Wort zum Mittwoch" von unserem Pastor Roger. /// 06. Juli 2022
Wochenspruch der Losungen vom 03.07. – 09.07.22
„Einer trage die Last des anderen, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen!“
Galater 6,2
Der Kurzfilm „Allein in der Mansarde“ zeigt eine alte Dame, die mit ihren Stofftieren Gespräche führt. Diese Selbstgespräche offenbaren Sorgen, Freuden und Sehnsüchte ihres isolierten Lebens. Sie klagt über ausbleibenden Besuch. Keiner meldet sich. Macht sich Vorwürfe wegen ein paar Gläsern Likör, die sie getrunken hat als Trost.
Immer mehr Menschen leben in großer Isolation und Einsamkeit. Dabei handelt es sich nicht nur um ältere Menschen. Jede Altersklasse ist vertreten. Besonders in den Städten lebt ein hoher Prozentsatz der Menschen allein. Mal selbst gewählt. Mal hat es sich so ergeben oder ist durch die Lebensumstände erzwungen. Das Ergebnis ist immer das Gleiche: Keiner trägt mit. Ich kann die guten Erlebnisse nicht mitteilen. Steh mit den Schwierigkeiten des Lebens allein da.
Keiner kommt zu Besuch. Keiner gibt einen Rat. Keiner hält die Hand. Keiner stützt mich.
Warum bin ich einsam? - Eine wichtige Frage. Eine Frage, deren Antwort wehtun kann.
Joh 5,7: „Herr, ich habe keinen Menschen,…“
Eine erschütternde Feststellung des Kranken am Teich Bethesda. Warum das so ist, erfahren wir nicht. Vereinsamung ist bedenklich. Statistisch sterben Einsame früher, werden schneller krank, erkennen den Sinn im Leben nicht mehr. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Er braucht Stille, Rückzug, Alleinsein. Doch Vereinsamung und Isolation sind Gift für Leib und Seele.
Was könnte ein Kranker tun gegen sein Alleinsein?
Pred 4,10: „Wehe dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft.“
Dem anderen aufhelfen, die Last des anderen tragen, kann ziemlichen Druck erzeugen. Du musst! Was soll aus ihm werden? Schließlich bist du Christ.
Die obigen Verse moralisieren nicht. Bauen keinen Druck auf. Gemeint ist die Antwort auf die eigene Erfahrung. Jesus ist mein Lastenträger. Er nahm die Last meiner Geschichte, meines Versagens, meiner Verletzung anderer - anders gesagt: Meiner Sünde.
Ich bin nicht allein. Jesus ist mit mir. Er hat mich entlastet, deswegen habe ich den Blick frei für den Nächsten. Jesus hat meine Schultern frei gemacht. Ich kann dem anderen seine Last leichter machen.